The reason for leaving sometimes is to return. Simply to return. – Yrsa Daley-Ward
Erst letzte Woche kam ich von meinem diesjährigen Sommer-Griechenlandurlaub zurück – ich bin quasi noch fast in Urlaubsstimmung, die ich nutzen möchte, um in meinem August-Blogpost, Fragen zum Thema ‘Urlaub, Feiertag und Erholung’ zu stellen.
Was verstand man einst unter ‘Feiertag’ und was bedeutet Urlaub heute in westlichen Gesellschaften, wo die Mehrheit der Menschen sich Urlaub auch leisten kann?
Der englische Begriff ‘Holiday’ leitet sich vom Begriff ‘häligdæg’ (holy day) ab und ist 950 v.Chr. erstmals erwähnt worden – dem ist der lateinische Begriff ‘fêria’ (Festtag) von der Bedeutung her ähnlich, also ein Festtag, an dem man die Arbeit ruhen lässt, um einer religiösen und öffentlichen Feier beizuwohnen – und solche Feiertage kennen wir heute noch als unsere gesetzlichen Feiertage.
Wer in unserer Gesellschaft nimmt noch aktiv Teil an diesen Feiertagen 🤔? Als ‘Landkind’ habe ich diese Feiertage noch sehr traditionell erlebt und sie als eher ‘einengend’ und ‘verpflichtend’ wahrgenommen, auch wenn das gemeinsame Feiern und Vernetzen sehr wichtig und sinnvoll für das Zusammenleben war und ist.
Entspannung und Erholung fand in unserer Familie vorwiegend an Wochenenden und in den Schulferien im Sommer statt, indem einzelne Ausflüge in der Umgebung unternommen wurden bzw. Verwandte in anderen Bundesländern und Ländern besucht wurden, gelegentlich auch mit Übernachtung – das war’s dann auch schon; erst als Jugendliche habe ich begonnen, zu reisen und ‘auf Urlaub’ zu fahren. Von der Austria-Ticket Reise mit 17, über einige Interrail-Ticket Reisen bis hin zu zahlreichen Fern- und Businessreisen – bei all diesen Reisen war mir immer wichtig, neue Länder und Kulturen kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, etwas zu erleben – selten blieb’ ich länger an einem Ort und schon gar nicht wollte ich zweimal am selben Ort ‘urlauben’; Abenteuer, Menschen und Sport, weniger die Erholung an sich waren mir wichtig.
Reisen und auch Urlauben beginnt für mich sobald ich den Koffer packe und in Richtung Bahnhof oder Flughafen fahre und es für eine bestimmte Zeit zulasse, nicht an Arbeit zu denken – einfach den Moment genießen und zulassen, in neue Welten einzutauchen und selbst loszulassen. Ich liebe es auch, in Städten Taxi zu fahren und dabei während Gesprächen mit TaxilenkerInnen erste Eindrücke von der jeweiligen Stadt zu erhalten.
Vor 11 Jahren entdeckte ich mit Kim White den Ort Molyvos, auf der griechischen Insel Lesvos, im Hotel Aphrodite, der mein herkömmliches Verständnis von ‘Urlauben’ sehr bereicherte – es ist ein Platz , wo ich innerhalb kurzer Zeit total entspannen und loslassen kann, ein Ort, der mir unheimlich viel Energie gibt, wo ich früh morgens mit Freude aufstehe, um eine Runde zu laufen oder im Meer zu schwimmen oder zu schnorcheln, wo ich immer neue, interessante Menschen treffe und ‘alte Bekannte’ wiedersehe, wo ich mein Herz öffne und mich mit Mother Nature verbinde, ein Ort, den ich so besonders finde, dass ich ihn mit Freunden teilen will – wenn es mir irgendwie möglich ist, will ich zumindest einmal im Jahr an genau diesem Ort ‘urlauben’.
Ich versuche generell, Entspannung und Urlaub in meinen Alltag mehr zu integrieren, indem ich es auch zulasse, dass ich währende der Arbeitswoche ‘Entspannungseinheiten’ spontan passieren lasse, mich in ein Kaffeehaus setze und ins Nichts starre oder einfach Zeit mit Freunden oder Familie verbringe, ohne ständig an Zeit zu denken.
Mit wenigen Worten ausgedrückt bedeutet ‘Urlaub’ für mich, Inspiration und zu mir zu finden, einfach nichts zu tun oder Neues und Altes zu entdecken und zu genießen.
JU’s 3 Fragen sind heute:
👉Erinnerst du dich noch an deinen ersten Urlaub? Welcher Moment war dabei besonders für dich?
👉Was brauchst du, um so richtig zu entspannen und zu dir zu finden?
👉Gibt es für dich Lieblingsurlaubsorte bzw. Urlaubsländer?
🙍🏻♀️🇦🇹🇬🇧 Christina Bornberg
Christina hat einen BSc in Elektronik, lebt derzeit in London und wird ab September im Zuge eines Erasmus Mundus Masters in Frankreich, Italien und Spanien medizinische Bilderkennung studieren – ich kenne Christina seit 2011, als ich sie und ihre KlassenkollegInnen in Geographie an der HTL 3 Rennweg unterrichtete – schon als Schülerin habe ich an ihr ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Begeisterungsfähigkeit und ihr breites Interesse mit Blick aufs Ganze sowie ihre empathische Art und soziale Kompetenz geschätzt. Christina liebt es, neben ihrem Interesse für Forschungsarbeit in den Bereichen Medizin und Weltraumtechnik, auch Gitarre zu spielen.
🧑🏻🦱🇦🇹🇩🇪John Kulha
Schon seit einigen Jahren arbeite ich immer wieder mit John zusammen und ich schätze an ihm seine fachliche Kompetenz, sein fokussiertes und lösungsorientiertes Arbeiten, seine ruhige und bescheidene Art sowie sein Gespür für Präzession und seine Ehrlichkeit – John studiert aktuell Game Engineering an der FH Technikum Wien, wo er auch Tutor ist. Er entwickelt leidenschaftlich gerne Spiele – twonodes.games, geht laufen und spielt auch selber gerne Games.
Warum ich mit John Angelo Soliman assoziiere verrate ich bei meiner Beschreibung der nächsten Bloggerin.
👩🏻🇦🇹🇩🇪Beate Kulha (Weghofer)
Erstmals beantwortet ein Ehepaar die Between Oceans Fragen für mich – und dieses Ehepaar ist ein frisch vermähltes – Beate und John haben am 10.7.21 geheiratet und verliebten sich einander am 7.10.11 während einer von mir organisierten Schulveranstaltung, dem Besuch der Ausstellung ‘Angelo Soliman’ im Fach Geographie.
Beate studiert Game Engineering an der FH Technikum Wien und arbeitet dort auch als Tutorin – sie entwickelt zusammen mit ihrem Mann Games, twonodes.games, und zeichnet, neben der Programmierung, tolle Grafiken – ich habe Beate schon 2011 als sehr selbstbewusst, engagiert, zielorientiert und sozial erlebt und schätze ihre Genauigkeit und ihr Organisationstalent.
Ihre Hobbies sind Laufen, Badminton, Bouldern und ihre drei süßen Rattenmädchen, für die sie sich immer neue Beschäftigungen überlegt.
🙍🏻♀️Christina Bornberg 🇦🇹🇬🇧
Antwort 1
Wir sind viel herumgereist, als ich ein Kind war. Das war meistens ziemlich hektisch, weil wir immer von einem zum nächsten Ort gefahren sind und nie wirklich Pause gemacht haben. Ich kann mich noch daran erinnern, als wir mal wieder in einem Zug gesessen sind, der von Saint Malo nach Paris gefahren ist. Ich habe mich darüber beschwert, dass wir nie Pause machen und immer so viel machen, ich wollte einfach nur zuhause sein und fernschauen. Wenn ich jetzt meine eigenen Urlaube plane, mache ich aber genau das, worüber ich früher so gejammert habe – von einem Ort zum nächsten mit dem Ziel möglichst viele Dinge zu besuchen und dabei möglichst viele Eindrücke zu bekommen. Das Ganze wurde dann auch ein bisschen zu meinem Lebensstil. Statt einem einwöchigen Urlaub, finde ich es schöner in einem anderen Land zu leben, die Kultur dort kennenzulernen und möglichst viele nahe und ferne Städte mit neuen Bekannten zu besuchen.
Antwort 2
Für mich ist es echt schwer mich zu entspannen, aber ich muss sagen, ein paar Tage lang einfach im Bett liegen, nichts tun und abschalten ist echt wichtig, um seine Batterien aufzuladen. Das muss dann auch gar nicht an einem speziellen und schönen Ort sein, desto unspektakulärer, desto besser, denn da gibt es keine neuen Eindrücke. Dabei ist es bei mir auch wichtig, nur vertraute Gesichter zu sehen.
Antwort 3
Ich muss leider sagen, nicht wirklich. Jedes Land ist auf seine eigene Art und Weise wunderschön und hat dabei auch seine Fehler. Ich bin sehr gerne in England, weil ich diesen Ort nach meinen Studienaufhalten im Ausland ein weiteres zuhause nennen kann. Ich wohne derzeit in London und ich liebe es einfach nur an der Themse entlang spazieren zu gehen und Sonnenuntergänge anzuschauen, manche Leute finden so etwas sicher entspannend, aber ich finde es eher aufregend, weil ich nicht zuhause in Wien bin. Ansonsten liebe ich die Berge, am meisten die in Vorarlberg, weil ich zu denen eine Verbindung habe, da ich dort geboren wurde.
🧑🏻🦱John Kulha 🇦🇹🇩🇪
Antwort 1
Mein erster Urlaub war auf Kos, aber daran kann ich mich nicht erinnern, da ich erst ein Jahr alt war.
Meine Eltern sind mit mir immer einmal im Jahr ans Meer gefahren.
Dabei war der besondere Moment immer der, als ich das Meer zum ersten Mal gesehen habe.
Der Fernblick auf das Meer, das hat mich schon als kleines Kind fasziniert.
Auch die Reise dorthin war bei Flügen immer sehr besonders.
Ich durfte vor zum Piloten und mir das Cockpit anschauen, das hat mich immer sehr begeistert.
Antwort 2
Lange Zeit hätte ich diese Frage kurz und bündig beantwortet: Strandurlaub.
Eine Woche oder länger jeden Tag am Strand liegen und im Meer baden, hin und wieder ein Ausflug, danach bin ich total entspannt.
Durch Beate habe ich nun auch eine andere Art des Urlaubs kennengelernt, bei dem es keinen Strand gibt und man den ganzen Tag unterwegs ist.
Wir machen das meistens als Städteurlaub, da es dort immer viel zu besichtigen gibt.
Auch danach bin ich (meistens) viel entspannter und bekomme den Kopf frei, was Platz für neue Ideen bedeutet.
Ein befreundeter Psychologe hat mir erklärt, dass das Gehirn Urlaub macht, wenn man etwas anderes macht als sonst.
In meiner Kindheit habe ich viele Ausflüge gemacht und war eigentlich jeden Tag unterwegs, deswegen war Strandurlaub die perfekte Entspannung für mich.
Jetzt sitze ich viel vor dem Computer oder in Vorlesungen und bin eigentlich nicht so viel unterwegs wie früher, deshalb ist jetzt auch die aktiverer Urlaub entspannend für mich.
Antwort 3
Die Vereinigten Staaten von Amerika! Es ist das wahrscheinlich vielfältigste Urlaubsland der Welt.
Wenn ich den Rest meines Lebens nur mehr in einem Land Urlaub machen dürfte, wären es die USA.
Alleine in New York könnte ich mehrere Wochen als Tourist verbringen und mir wird nie langweilig.
Diese Stadt bietet so viel, als wir eine Woche dort waren, haben wir nicht einmal einen Bruchteil von Manhattan gesehen!
An den Strand von Miami denke ich auch 5 Jahre später noch gerne, er ist einfach traumhaft.
Bei Las Vegas denkt man natürlich immer zuerst an das Glücksspiel, aber diese Stadt bietet so viel mehr.
Das geschäftige Treiben am Strip ist genauso faszinierend wie die Shows und die Hotels selber.
Auch die Nationalparks der USA sind einzigartig, wenn man nur kurz mit dem Auto von Park zu Park fährt unterscheiden sie sich komplett.
Besonders hervorheben möchte ich Point Lobos, ein wunderschöner Park direkt am Meer mit spektakulären Klippen.
Generell sind Autofahrten in den USA sehr abwechslungsreich und angenehm. Es gibt überall spannende Stopps und man kann die Fahrtzeit beliebig strecken.
Zu guter Letzt muss ich noch die Freundlichkeit der Amerikaner betonen. Wir hatten viele sehr nette Gespräche, bei jeder Uberfahrt lernt man etwas neues.
Wir wurden auch hin und wieder von Menschen angesprochen und haben mit ihnen geplaudert, das war immer sehr interessant.
Ich freue mich schon auf den nächsten Urlaub dort!
👩🏻Beate Kulha 🇦🇹🇩🇪
Antwort 1
Nein, ich erinnere mich nicht an meinen ersten Urlaub, da meine Eltern sehr reisefreudig sind. Es sollte ziemlich sicher Gran Canaria gewesen sein. Ich war ca. ein Jahr alt und durch Erzählungen und ein sehr liebes Foto weiß ich, dass meine ersten Schritte Richtung Meer waren. Das wird auch sehr sicher mein besonderer Moment gewesen sein, denn ich strahle überglücklich auf diesem Foto. Wir sind auch danach regelmäßig auf den Kanaren auf Urlaub gewesen, haben dort viele Ausflüge gemacht und ich war immer jeden Tag schwimmen. Am Liebsten mochte ich immer die Bungalow Anlagen, wenn wir unser eigenes kleines Häuschen hatten und es am Abend eine Minidisco gab, wo alle Kinder wild getanzt haben. Das sind meine schönen Kindheitserinnerungen, die ich nie vergessen werde.
Antwort 2
Ganz einfach: John. Ich mache mir immer selbst viel zu viel Druck und Stress mich nur unnötig. John kann mich immer sehr gut runterholen und entspannen. Egal ob es nur beruhigende Worte sind oder eine tolle Massage.
Um aber so richtig abzuschalten, ist immer ein Tapetenwechsel gut. Sonst finde ich mir schnell selber Projekte zu Hause für die Wohnung oder für sonstige private Zwecke. Auch wenn ich immer gerne was mit Freunden und Familie mache, rutsche ich schnell in den Ferien in den „Freizeitstress“. Ich nehme mir gerne zu viel vor und bin übermotiviert, wenn ich aber woanders bin, kann ich am besten abschalten.
Antwort 3
Das sind sehr viele und keiner sticht da als klarer Sieger raus. Ich bin immer gerne am Meer und da ist es egal, wo ich bin. Aufgrund der Kindheitserinnerungen sind da aber Gran Canaria und Teneriffa meine Lieblingsorte. Durch die Hochzeitsreise kommt natürlich auch Rhodos dazu.
Ganz toll waren die zwei Amerika Urlaube mit John. Wir waren in New York und Miami in einem Urlaub und dann in Las Vegas, San Francisco und Los Angeles. Dazwischen sind wir die Route 1 an der Küste entlanggefahren und dort war mein Lieblingsort Point Lobos. Eine so beeindruckende Küstenlandschaft und die Wanderung direkt am Meer waren herrlich. Es war ein Genuss und es war so ruhig und entspannend. Bei den Urlaubsländern steht auf jeden Fall die USA ganz oben.
Ebenfalls sehr beeindruckend war Island. Mit den Geysiren, heißen Quellen und beeindruckenden Landschaften würde ich dort nochmal gerne hin, aber diesmal mit John.
Die Reise nach Südafrika war auch ein sehr tolles Erlebnis. Durch die Hochzeit meines Cousins war die Reise an sich schon etwas Besonderes, aber mit der Safari durch den Kruger Nationalpark und dem anschließenden Abstecher zu den Victoria Fällen nach Sambia war es eine einzigartige Reise.
Zum Schluss muss ich noch das Disneyland erwähnen. Als Kind war es dort schon besonders magisch und auch noch heute als Erwachsene zieht es mich noch immer wieder mal ins Disneyland. Ich kann dort einfach alles vergessen und in den Tag hineinleben. Man muss nichts vorplanen und kann immer spontan entscheiden, was man als Nächstes macht. 2018 war ich das letzte Mal dort und das war das erste Mal mit John. In den nächsten Jahren möchte ich wieder mal hin und mit unseren eigenen Kindern auf jeden Fall auch. Ich liebe Achterbahnen und dort kann man einfach nochmal Kind sein.
#betweenoceans2020
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